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Über die Schönheit häßlicher Bilder Ein Vademecum für Romantiker unserer Zeit   By:

Über die Schönheit häßlicher Bilder Ein Vademecum für Romantiker unserer Zeit by Max Brod

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[ Anmerkungen zur Transkription:

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Max Brod

Über die Schönheit häßlicher Bilder

Ein Vademecum für Romantiker unserer Zeit

=Falstaff=: »  denn die armseligen Mißbräuche der Zeit haben Aufmunterung nötig«

1913 Kurt Wolff Verlag, Leipzig

Copyright by Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913

Druck von Oscar Brandstetter in Leipzig

Inhalt

Seite

Über die Schönheit häßlicher Bilder 5 Gegen moderne Möbel 13 Der Frauen Nichtkenner 24 Der allerletzte Brief 29 Zufällige Konzerte 36 Mein Tod 41 Unter Kindern 49 Der Ordnungsliebende 55 Panorama 59 Kinematographentheater 68 Notwendigkeit des Theaters 72 Torquato Tasso 76 Bewegungen auf der Bühne 83 Die Liebe wacht 87 Louskácek 90 König Wenzel IV. 92 Weiße Wände 99 Untergang des Dramas 101 Ideen für Ausstattungsstücke 104 Illusion 112 Die Vorstadtbühne 117 Das Wunderkind 129 Im Chantant 135 Liane de Vriès 139 Höhere Welten 144 Kommentar zu Robert Walser 158 Verworrene Nebengedanken 167 Meyerbeer 173 Gustav Mahlers III. Symphonie 178 VI. Symphonie von Mahler 181 Kleine Konzerte 189 Smetana 195 Das Berlioz Theater 205

Über die Schönheit häßlicher Bilder

»Ach, warum ist nicht alles operettenhaft.« Laforgue.

Noch heute, wenn aus der bronzierten Netzfläche einer Dampfheizung lauer Hauch von ungefähr mich befällt (o Erinnerung, erfolgreiche Schmutzkonkurrentin des Gegenwärtigen!) ... dann fällt mir jene Kunstausstellung im Künstlerhaus zu Wien ein, die mich erzogen hat. Das war reizend, damals. Schon unterwegs im rauhen Märzwind der Straßen, der allen Damen längs empörter Frisuren die Hüte in die Höh' trieb (Balzac würde sagen: In diesem Wind, der für Wien ebenso charakteristisch ist wie usf.) ... schon unterwegs freute ich mich auf dieses Künstlerhaus, das ich mir warm und nach seinem Namen als einen Versammlungsort hochgemuter Künstlerrecken vorstellte, ja lauter solcher Tiziane, die dort auf und ab gehn, patrizisch, und in Prunkwämsern ohne Farbflecke mit Königen Gespräche führen. Doch ich war kaum enttäuscht, als ich nur Bilder vorfand, Bilder ohne Zahl, und an manchen Stellen der Wand zwischen zwei Bildern diese braven Siebe der Zentralheizung, die unversehens mit Garben tropischer Witterung überschütten. Ich blieb immer zwischen den Bildern. Aber meine Gefährtin war von künstlerischen Entzückungen schon umzingelt, attackiert, überwältigt. Die Luft deutlich gemalter Sonnenuntergänge atmete sie, wiewohl in dieser Luft fettglänzende Wolken aus Himbeerlimonade hingen, mit Vergnügen ein, sie fuhr in sauber wuchtige Fjordkulissen, wurde durch Charlie Stuarts Hinrichtung erschüttert zugleich und belehrt ... »Aber das ist doch lauter Kitsch! Wie kann Ihnen so etwas gefallen?« rief ich lächerlich ernsthaft, indem ich meiner durch Wärmebedürfnis erklärbaren Stellung ein satirisches Cachet zu geben bemüht war... Continue reading book >>




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