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Berlin — Panorama einer Weltstadt   By: (1811-1878)

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BERLIN Panorama einer Weltstadt

von KARL GUTZKOW

Inhaltsverzeichnis

I. "Weltstadt" Panorama Cafe Stehely (1831) Cholera in Berlin (1831) Alte Bauten neue Bauten (1832) Dom, Schauspielhaus "Sechserbruecke" (1840) Blumenausstellung in Stralow (1840) Notizen (1841) Berlins sittliche Verwahrlosung (1843) Der Geist der Oeffentlichkeit (1844) Mysteres de Berlin? (1844) Impressionen z.B.: Borsig (1854) Quatsch, Kroll und "Satanella" (1854) Neues Museum Schlosskapelle Bethanien (1854) Zur Aesthetik des Haesslichen (1873)

II. Fuer und wider Preussens Politik Ueber die historischen Bedingungen einer preussischen Verfassung (1832) Drei preussische Koenige (1840) Das Barrikadenlied (1848) Landtag oder Nicht Landtag (1848) Preussen und die deutsche Krone (1848) Abwehr einer Verleumdung (1850) Varnhagens Tagebuecher (1861) Vorlaeufiger Abschluss der Varnhagenschen Tagebuecher (1862)

III. Drei Berliner Theatergroessen Ernst Raupach (1840) Ludwig Tieck und seine Berliner Buehnenexperimente (1843) Madame Birch Pfeiffer und die drei Musketiere (1846)

IV. Aus dem literarischen Berlin Der Sonntagsverein (1833) Cypressen fuer Charlotte Stieglitz (1835) Diese Kritik gehoert Bettinen (1843) Ein preussischer Roman (1849) Eine naechtliche Unterkunft (1870) Zum Gedaechtnis Wilhelm Haerings (Willibald Alexis) (1872) Lyrisches aus dem Zeitungsviertel (1873) Louise Muehlbach und die moderne Romanindustrie (1873)

I. "Weltstadt" Panorama

Cafe Stehely (1831)

Ob man bei Stehely einen Begriff von der Verberlinerung der Literatur bekommen kann ganz gewiss, oder man muesste sich taeuschen in dieser stummen Bewegungssprache, die einen Haufen von Zeitschriften mit wilder Begier und neidischem Blick zusammentraegt, ihn mit der Linken sichert und mit der Rechten eine nach der andern vor die starren, teilnahmslosen Gesichtszuege haelt. Die Eisenstange und das Schloss des Journals scheint mit schwerer Gewalt auch seine Zunge zu fesseln wer wuerde hier seinen Nachbar auf eine interessante Notiz aufmerksam machen? Ein feindliches Heer koennte eine Meile von Berlin entfernt sein, kein Mensch wuerde die Geschichte vortragen, man wuerde auf den Druck warten und auch dann noch ein Exemplar durch aller Haende wandern lassen fast in der Weise, wie in Stralow die honetten Leute vor jeder lebhafteren Gruppe vorbeigehen mit dem troestenden Zuruf, man wuerd' es ja morgen gedruckt lesen.

Stehelys Besucher bilden natuerlich zwei Klassen, die Jungen und die Alten, mit der naeheren Bezeichnung, dass die Jungen ans Alter, die Alten an die Jugend denken. Jene sind Literaten in der guten Hoffnung, einst sich so zu sehen, wie man jetzt die Klassiker sieht, weihrauchumnebelt; diese sind Beamte, alte Offiziers, die in einem Atem von den politischen Stellungen des preussischen Staats, den Fuessen der Elsler, den Koloraturen der Sontag, dem Spiel der Schechner sprechen! Nichts Unerbaulicheres! Vor dem Gespraech dieser alten Gecken moechte man sich die Ohren zuhalten, oder in die einsamere Klause des letzten Zimmers fluechten. Schon wenn sie angestiegen kommen, zumal jetzt im Winter; diese dummen, loyalen Gesichter, diese Socken und Pelzschuhe, deren Tritt nicht das leiseste Ohr erspaehen koennte. Triumphierend rufen sie um die "Staatszeitung", forschen nach den privatoffiziellen Erklaerungen eines H., v. R., v. Wsn. Hierauf lesen sie die Berliner Korrespondenzen in der "Allgemeinen Zeitung", die ja wohl der Ausdruck der Berliner oeffentlichen Meinung, als wenn es eine solche gaebe, sein sollen, und wenn sie sich dann noch an den logischen Demonstrationen der Mitteilungen aus der "Posener Zeitung" gestaerkt haben, fallen sie uebers Theater her und man muss sie verlassen. Ihnen am naechsten stehen einige langgestreckte Gardeleutnants und Referendare, die sich dadurch unterscheiden, dass die einen viel sprechen und wenig denken, die andern wenig denken und viel sprechen... Continue reading book >>




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