Der junge Gelehrte Ein Lustspiel in drei Aufzügen By: Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
Gotthold Ephraim Lessing's play "Der junge Gelehrte" is a comedic masterpiece that skillfully combines wit, satire, and social commentary. The story follows the young scholar Julian, who becomes enamored with the idea of obtaining wealth and status through marriage to a wealthy widow. However, as he navigates the complexities of courtship and societal expectations, Julian must confront his own values and priorities. The characters in the play are richly drawn and multi-dimensional, each adding layers of humor and depth to the story. The dialogue is sharp and clever, filled with playful banter and insightful observations about human nature. Lessing's keen eye for satire and irony shines through in every scene, making for a truly engaging and thought-provoking read. Overall, "Der junge Gelehrte" is a delightful and entertaining play that offers a refreshing take on love, ambition, and the pursuit of happiness. Lessing's timeless themes and sharp wit continue to resonate with audiences today, making this play a classic worth revisiting. First Page: Der junge Gelehrte Ein Lustspiel in drei Aufzügen Gotthold Ephraim Lessing Verfertigt im Jahre 1747 Personen: Chrysander, ein alter Kaufmann Damis, der junge Gelehrte, Chrysanders Sohn Valer Juliane Anton, Bedienter des Damis Lisette Der Schauplatz ist die Studierstube des Damis. Erster Aufzug Erster Auftritt Damis (am Tische unter Büchern). Anton. Damis. Die Post also ist noch nicht da? Anton. Nein. Damis. Noch nicht? Hast du auch nach der rechten gefragt? Die Post von Berlin Anton. Nun ja doch; die Post von Berlin; sie ist noch nicht da! Wenn sie aber nicht bald kömmt, so habe ich mir die Beine abgelaufen. Tun Sie doch, als ob sie Ihnen, wer weiß was, mitbringen würde! Und ich wette, wenn's hoch kömmt, so ist es eine neue Scharteke oder eine Zeitung oder sonst ein Wisch. Damis. Nein, mein guter Anton; dasmal möchte es etwas mehr sein. Ah! wann du es wüßtest Anton. Will ich's denn wissen? Es würde mir weiter doch nichts helfen, als daß ich einmal wieder über Sie lachen könnte. Das ist mir gewiß etwas Seltnes? Haben Sie mich sonst noch wohin zu schicken? Ich habe ohnedem auf dem Ratskeller eine kleine Verrichtung; vielleicht ist's ein Gang? Nu? Damis (erzürnt). Nein, Schurke! Anton. Da haben wir's! Er hat alles gelesen, nur kein Komplimentierbuch... Continue reading book >>

Der junge Gelehrte Ein Lustspiel in drei Aufzügen By: Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)

Gotthold Ephraim Lessing's play "Der junge Gelehrte" is a comedic masterpiece that skillfully combines wit, satire, and social commentary. The story follows the young scholar Julian, who becomes enamored with the idea of obtaining wealth and status through marriage to a wealthy widow. However, as he navigates the complexities of courtship and societal expectations, Julian must confront his own values and priorities.

The characters in the play are richly drawn and multi-dimensional, each adding layers of humor and depth to the story. The dialogue is sharp and clever, filled with playful banter and insightful observations about human nature. Lessing's keen eye for satire and irony shines through in every scene, making for a truly engaging and thought-provoking read.

Overall, "Der junge Gelehrte" is a delightful and entertaining play that offers a refreshing take on love, ambition, and the pursuit of happiness. Lessing's timeless themes and sharp wit continue to resonate with audiences today, making this play a classic worth revisiting.

First Page:

Der junge Gelehrte

Ein Lustspiel in drei Aufzügen

Gotthold Ephraim Lessing

Verfertigt im Jahre 1747

Personen:

Chrysander, ein alter Kaufmann Damis, der junge Gelehrte, Chrysanders Sohn Valer Juliane Anton, Bedienter des Damis Lisette

Der Schauplatz ist die Studierstube des Damis.

Erster Aufzug

Erster Auftritt

Damis (am Tische unter Büchern). Anton.

Damis. Die Post also ist noch nicht da?

Anton. Nein.

Damis. Noch nicht? Hast du auch nach der rechten gefragt? Die Post von Berlin

Anton. Nun ja doch; die Post von Berlin; sie ist noch nicht da! Wenn sie aber nicht bald kömmt, so habe ich mir die Beine abgelaufen. Tun Sie doch, als ob sie Ihnen, wer weiß was, mitbringen würde! Und ich wette, wenn's hoch kömmt, so ist es eine neue Scharteke oder eine Zeitung oder sonst ein Wisch.

Damis. Nein, mein guter Anton; dasmal möchte es etwas mehr sein. Ah! wann du es wüßtest

Anton. Will ich's denn wissen? Es würde mir weiter doch nichts helfen, als daß ich einmal wieder über Sie lachen könnte. Das ist mir gewiß etwas Seltnes? Haben Sie mich sonst noch wohin zu schicken? Ich habe ohnedem auf dem Ratskeller eine kleine Verrichtung; vielleicht ist's ein Gang? Nu?

Damis (erzürnt). Nein, Schurke!

Anton. Da haben wir's! Er hat alles gelesen, nur kein Komplimentierbuch... Continue reading book >>

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