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Der violette Tod und andere Novellen By: Gustav Meyrink (1868-1932) |
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Sperrung: =gesperrter Text= Antiquaschrift: Antiquatext Das Inhaltsverzeichnis wurde vom Buchende vor das erste Kapitel verschoben. Der violette Tod und andere Novellen von Gustav Meyrink Verlag von Philipp Reclam jun. Leipzig Copyright 1913 by Albert Langen, Munich Übersetzungsrecht vorbehalten =Druck von Philipp Reclam jun. Leipzig= Inhaltsverzeichnis Seite Das dicke Wasser 3 Die Urne von St. Gingolph 11 Das ganze Sein ist flammend Leid 19 Das Automobil 27 Blamol 35 Bocksäure 47 Das Fieber 56 Der violette Tod 65 Das dicke Wasser Im Ruderklub »Clia« herrschte brausender Jubel. Rudi, genannt der Sulzfisch, der zweite »Bug«, hatte sich überreden lassen und sein Mitwirken zugesagt. Nun war der »Achter« komplett. Gott sei Dank. Und Pepi Staudacher, der berühmte Steuermann, hielt eine schwungvolle Rede über das Geheimnis des englischen Schlages und toastierte auf den blauen Donaustrand und den alten Stefansturm (duliö, duliö). Dann schritt er feierlich von einem Ruderer zum andern, jedem das Trainingsehrenwort vorerst das kleine abzunehmen. Was da alles verboten wurde, es war zum staunen! Staudacher, für den als Steuermann all dies keinerlei Geltung hatte, wußte es auswendig: »Erstens nicht rauchen, zweitens nicht trinken, drittens keinen Kaffee, viertens keinen Pfeffer, fünftens kein Salz, sechstens siebentens achtens , und vor allem keine Liebe hören Sie keine Liebe! weder praktische noch theoretische !« Die anwesenden Klubjungfrauen sanken um einen halben Kopf zusammen, weil sie die Beine ausstrecken mußten, um ihren Freundinnen vis à vis bedeutungsvolle Fußtritte unter dem Tisch zu versetzen. Der schöne Rudi schwellte die Heldenbrust und stieß drei schwere Seufzer aus, die anderen schrien wild nach Bier, der kommenden schrecklichen Tage gedenkend. »Eine Stunde noch, meine Herren, heute ausnahmsweise, dann ins Bett, und von morgen an schläft die Mannschaft im Bootshause.« »Mhm,« brummte bestätigend der Schlagmann, trank aus und ging. »Ja, ja, der nimmt's ernst,« sagten alle bewundernd. Spät in der Nacht traf ihn die heimkehrende Mannschaft zwar Arm in Arm mit einer auffallend gekleideten Dame in der Bretzelgasse, aber es konnte ja gerade so gut seine Schwester sein. Wer kann denn in der Dunkelheit eine anständige Dame von einer Infektioneuse unterscheiden! Der »Achter« kam dahergesaust, die Rollsitze schnarchten, die schweren Ruderschläge dröhnten über das grüne, klare Wasser. »Jetzt kommt der Endspurt, da schauen S', da schauen S'!« »Eins, zwei, drei, vier, fünf aha ein Vierundvierziger!« Staudachers Kommandogeheul ertönte: »Achtung, stopp. Achter, Sechster: zum streichen! Einser, Dreier: fort. Ha alt!« Die Mannschaft stieg aus, keuchend, schweißbedeckt. »Da schauen S' den Nummer drei, die Pratzen! Wie junge Reisetaschen, was? Überhaupt die Steuerbordseiten is gut beisamm'. Der beste Mann im Boot ist halt doch Nummer sieben. Ja, ja unser Siebener. Gelt, Wastl, ha, ha.« »No, und die Haxen von Nummer acht san gar nix, was?« »Wissen S', wievüll mür heut g'fahren san, Herr von Borgenheld?« wandte sich Sebastian Kurzweil, der zweite Schlagmann, an den Vizeobmann, der verständnislos dem Herausheben des vierzehn Meter langen, einem Haifisch gleichenden Achtriemers zusah... Continue reading book >>
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