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Die Festungen gegenüber den gezogenen Geschützen By: Moritz von Prittwitz |
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von Moritz von Prittwitz Die neuern Verbesserungen im Geschützwesen sind zwar dienstlich noch nicht veröffentlicht worden, aber bereits zur Kenntniß so vieler preußischen und fremden Militairs gelangt, und so vielfach mündlich, schriftlich und in gedruckten Memoiren besprochen: daß es an der Zeit ist, gründlich und mit ruhiger Besonnenheit auch von Seiten der Ingenieure die Frage zu erörtern, welchen Einfluß diese Verbesserungen auf die Konstruction neuer Befestigungsanlagen ausüben werden, und welche Maßregeln in unsern bereits fertigen Festungen zu ergreifen sind, um den Wirkungen einer solchen verbesserten Angriffsartillerie so erfolgreich als möglich entgegenzutreten. Es kann zuvörderst durchaus nicht davon die Rede sein, diese Verbesserungen an und für sich leugnen, heruntersetzen oder gering schätzen zu wollen. Dazu stehen die bereits erlangten Resultate zu fest und für die Folge ist jedenfalls eher ein weiterer Fortschritt in diesen Verbesserungen zu erwarten als ein Rückschritt. Ebenso wenig kann es hier darauf ankommen, den Nachweis zu führen, in wie weit diese Verbesserungen auch der Festungs Artillerie, ja dieser sogar vielleicht in höherm Grade als der Angriffs Artillerie zu Gute kommen werden. Denn so wichtig auch die Beantwortung dieser Frage für den vorliegenden Zweck wäre: so hat sie doch eben keinen Einfluß auf die positiven Maßregeln, welche die Vertheidigung nunmehr wegen dieser Verbesserungen zu ergreifen hat, und welche den eigentlichen Gegenstand der folgenden Blätter bilden. Es ist jedoch nothwendig, eine allgemeine Bemerkung in dieser Hinsicht vorauszuschicken, die zur richtigen Würdigung alles Nachstehenden von besondrer Wichtigkeit ist. Es giebt nämlich kein fortifikatorisches Vertheidigungsmittel, welches es auch sei, das nicht endlich durch den Feind zerstört, unschädlich gemacht, überwältigt oder überstiegen werden könnte. Dessenungeachtet kann dasselbe immer noch ein sehr wirksames Vertheidigungsmittel sein und bleiben. Seit Anwendung der Druckkugeln und Minenschächte beim Angriff z. B. haben die Kontreminen entschieden von ihrer Wirksamkeit verloren. Dennoch wird kein Ingenieur Anstand nehmen, sie in geeigneten Fällen anzuwenden. Ein ähnliches Verhältniß tritt bei dem Mauerwerk ein, wie wir dies später ausführlicher sehen werden. Bei Verbesserungen in der Kriegskunst handelt es sich also in Bezug auf die Befestigungsanlagen immer nur darum: ob die Kosten einer neuen fortifikatorischen Anlage mit dem davon zu erzielenden Nutzen im richtigen Verhältniß stehen? bei bereits bestehenden fortifikatorischen Anlagen: ob es der Mühe und Kosten lohnt, diese oder jene Summe auf ihre Verbesserung zu verwenden, oder ob es vorzuziehen sei, diese Anlagen in ihrem jetzigen Zustande zu belassen? Die Beantwortung dieser Fragen ist nun äußerst schwierig, weil es gar keinen irgend brauchbaren Maaßstab giebt, um den Werth und die Widerstandsfähigkeit einer fortifikatorischen Anlage nur mit einiger Zuverlässigkeit zu messen. Es ist dabei Alles der individuellen Einsicht, man möchte sagen, dem Gefühl der Beurtheilenden überlassen und darum werden auch niemals bei fortifikatorischen Fragen dieser Art die Ansichten Mehrerer übereinstimmen. Man kann deswegen nichts Besseres thun, als die pro und contra in ausführlicher und unbeschränkter Discussion zu erörtern und dann nach bestem Ermessen zu urtheilen oder zu entscheiden. In Bezug auf die vorliegende Frage werden wir die aus der Verbesserung des Geschützwesens sich ergebenden Veränderungen und Verbesserungen in der Befestigung am Klarsten erkennen, wenn wir die verschiedenen Schußarten einzeln betrachten. Ich fange mit derjenigen an, die bisher und in neuester Zeit vorzugsweise besprochen worden ist, nämlich mit dem Brescheschuß. |
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