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Die Irrungen, oder die Doppelten Zwillinge By: William Shakespeare (1564-1616) |
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William Shakespeare ein Lustspiel. Übersetzt von Christoph Martin Wieland
Personen. Salinus, Herzog von Ephesus.
Aegeon, ein Kauffmann von Syracus.
Antipholis von Ephesus und Antipholis von Syracus, Zwillings Brüder
und Söhne von Aegeon und Aemilia, aber einander unbekannt.
Dromio von Ephesus und Dromio von Syracus, Zwillings Brüder und
Sclaven der beyden Antipholis.
Balthasar, ein Kauffmann.
Angelo, ein Goldschmidt.
Zween andre Kauffleute.
Dr. Zwik, ein Schulmeister und Beschwörer.
Aemilia, Aegeons Weib, eine Abbtißin zu Ephesus.
Adriana, des Antipholis von Ephesus Weib.
Eine Courtisane.
Luciana, Ihre Schwester.
Kerkermeister, Gerichtsdiener, Trabanten, und andre stumme Personen.
Die Scene ist zu Ephesus.
Erster Aufzug. Erste Scene.
(Des Herzogs Palast.)
(Der Herzog von Ephesus, Aegeon, ein Kerkermeister, und einige vom
Gefolge des Herzogs treten auf.)
Aegeon.
Säume dich nicht länger, Salinus, durch den Ausspruch meines
Urtheils, meinem unglüklichen Leben ein Ende zu machen. Herzog.
Kauffmann von Syracus, sage nichts mehr zu deiner Verantwortung;
ich kan zum Nachtheil des Gesezes nicht partheylich seyn. Das
neuliche grausame Verfahren euers Herzogs gegen einige Kauffleute,
unsre getreue Unterthanen, welche, weil sie nicht Gold genug hatten
ihr Leben loszukaufen, sein strenges Gesez mit ihrem Blute
besiegelt haben, schließt alles Erbarmen aus unsern dräuenden
Bliken aus. Denn seitdem diese verderbliche Zwietracht zwischen
deinen aufrührischen Landsleuten und uns ausgebrochen, ist in der
allgemeinen Versammlung des Volks, sowol von den Syracusern als von
uns, beschlossen worden, keine Handlung noch Gemeinschaft zwischen
unsern feindseligen Städten zu erlauben; noch mehr, welcher
gebohrne Epheser sich auf den Märkten und Jahrsmessen von Syracus
betreten läßt, der stirbt; und hinwieder, welcher gebohrne
Syracuser in der Bay von Ephesus gefunden wird, der stirbt, und
seine Güter werden zu Handen des Staats eingezogen; es sey dann,
daß er tausend Mark zu seinem Lösegeld bezahlen könne. Nun belauft
sich alles was du hast, nach der äussersten Schazung, kaum auf
hundert Mark; du bist also nach dem Geseze zum Tode verdammt. Aegeon.
Mein Trost ist, daß die Vollziehung euers Worts noch vor Sonnen
Untergang auch meinen Unglüks Fällen ein Ende machen wird. Herzog.
Gut, Syracuser, erzähl' uns kürzlich die Ursache, warum du deine
väterliche Heimath verlassen hast, und warum du hieher nach Ephesus
gekommen bist. Aegeon.
Eine schwerere Verrichtung könnte mir nicht auferlegt werden, als
daß ich von meinem unaussprechlichen Kummer reden soll. Jedoch,
damit die Welt erkenne, daß der natürliche Lauf der menschlichen
Zufälle, und nicht irgend ein scheußliches, die Rache der Götter
aufforderndes Verbrechen, mir dieses unglükliche Ende zuzieht; so
will ich sagen, was mein Schmerz mir zu sagen Vermögen lassen wird.
Zu Syracus ward ich gebohren, und mit einem Weibe vermählt, die
mich glüklich machte, und es durch mich selbst gewesen wäre, wenn
ein feindseliges Schiksal die Dauer unsrer Glükseligkeit gestattet
hätte. Mit ihr lebt' ich vergnügt; mein Vermögen nahm durch
beglükte Reisen zu, die ich häuffig nach Epidamnum machte; bis der
Tod meines Factors, und die Sorge für meine Güter, die dadurch ohne
Aufsicht gelassen worden, mich aus den Umarmungen meiner Gattin riß.
Ich war noch nicht volle sechs Monat von ihr entfernt, als sie
(obgleich zu einer Zeit, da sie unter der angenehmen Straffe ihres
Geschlechts schmachtete,) Anstalten machte, mir nachzufolgen, und
bald und glüklich anlangte wo ich war. Sie war nicht lange da, so
wurde sie eine freudenvolle Mutter von zween hübschen Knaben, die
einander so wundersam gleich sahen, daß es unmöglich war, sie
anders, als durch Namen zu unterscheiden. In eben dieser Stunde und
an dem nemlichen Ort, ward eine arme Frau gleichfalls von zween
männlichen Zwillingen entbunden, die einander eben so gleich sahen;
diese kaufte ich ihren Eltern ab, denn es waren bettelarm Leute,
und zog sie auf, daß sie meinen Söhnen aufwarten sollten... Continue reading book >>
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