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Die Soldaten By: Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) |
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Jakob Michael Reinhold Lenz Eine Komödie
Personen: Wesener, ein GalanteriehÄndler in Lille.
Frau Wesener, seine Frau.
Marie und Charlotte, ihre Töchter.
Stolzius, Tuchhändler in Armentieres.
Seine Mutter.
Desportes, ein Edelmann aus dem französischen Hennegau, in
französischen Diensten.
Der Graf von Spannheim, sein Obrister.
Pirzel, ein Hauptmann.
Eisenhardt, Feldprediger.
Haudy, Rammler und Mary, Officiers.
Die Gräfin de la Roche.
Ihr Sohn.
Frau Bischof.
Ihre Cousine und andere. Der Schauplatz ist im französischen Flandern.
Erster Akt Erste Szene In Lille. Marie. Charlotte.
Marie (mit untergestÜtztem Kopf einen Brief schreibend). Schwester,
weißt du nicht, wie schreibt man Madam, M a ma, t a m m tamm, m e me. Charlotte (sitzt und spinnt). So 'st recht. Marie. HÖr, ich will dir vorlesen, ob's so angeht, wie ich schreibe:
"Meine liebe Matamm! Wir sein gottlob glücklich in Lille arriviert",
ist's so recht arriviert, a r ar, r i e w wiert? Charlotte. So 'st recht. Marie. "Wir wissen nicht, womit die Gütigkeit nur verdient haben,
womit uns überschüttet, wünschte nur imstand zu sein" ist so recht? Charlotte. So lies doch, bis der Verstand aus ist. Marie. Ihro alle die Politessen und Höflichkeit wiederzuerstatten.
Weil aber es noch nicht in unsern KrÄften steht, als bitten um
fernere Continuation. Charlotte. Bitten wir um fernere. Marie. Laß doch sein, was fällst du mir in die Rede. Charlotte. Wir bitten um fernere Continuation. Marie. Ei, was redst du doch, der Papa schreibt ja auch so. (Macht
alles geschwind wieder zu, und will den Brief versiegeln.) Charlotte. Nu, so les' Sie doch aus. Marie. Das übrige geht dich nichts an. Sie will allesfort klüger
sein, als der Papa; letzthin sagte der Papa auch, es wäre nicht
höflich, wenn man immer wir schriebe, und ich und so dergleichen.
(Siegelt zu.) Da Steffen (gibt ihm Geld) tragt den Brief auf die Post. Charlotte. Sie wollt' mir den Schluß nicht vorlesen, gewiß hat Sie
da was Schönes vor den Herrn Stolzius. Marie. Das geht dich nichts an. Charlotte. Nu seht doch, bin ich denn schon schalu darüber gewesen?
Ich hätt' ja ebensogut schreiben können, als du, aber ich habe dir
das Vergnügen nicht berauben wollen, deine Hand zur Schau zu stellen. Marie. Hör, Lotte, laß mich zufrieden mit dem Stolzius, ich sag
dir's, oder ich geh gleich herunter, und klag's dem Papa. Charlotte. Denk doch, was mach ich mir daraus, er weiß ja doch, daß
du verliebt in ihn bist, und daß du's nur nicht leiden kannst, wenn
ein andrer ihn nur mit Namen nennt. Marie. Lotte. (Fängt an zu weinen und läuft herunter.) Zweite Szene In Armentieres. Stolzius und seine Mutter.
Stolzius (mit verbundenem Kopf). Mir ist nicht wohl, Mutter! Mutter (steht eine Weile und sieht ihn an). Nu, ich glaube, Ihm
steckt das verzweifelte Mädel im Kopf, darum tut er Ihm so weh. Seit
sie weggereist ist, hat Er keine vergnügte Stunde mehr. Stolzius. Aus Ernst, Mutter, mir ist nicht recht. Mutter. Nu, wenn du mir gute Worte gibst, so will ich dir das Herz
wohl leichter machen. (Zieht einen Brief heraus.) Stolzius (springt auf). Sie hat Euch geschrieben? Mutter. Da, kannst du's lesen. (Stolzius reißt ihn ihr aus der Hand,
und verschlingt den Brief mit den Augen.) Aber hör, der Obriste will
das Tuch ausgemessen haben für die Regimenter.
Stolzius. Laßt mich den Brief beantworten, Mutter. Mutter. Hanns Narr, ich rede vom Tuch, das der Obrist' bestellt hat
für die Regimenter. Kommt denn Dritte Szene In Lilie. Marie. Desportes.
Desportes. Was machen Sie denn da, meine göttliche Mademoiselle? Marie (die ein Buch weiß Papier vor sich liegen hat, auf dem sie
kritzelte, steckt schnell die Feder hinters Ohr). O nichts, nichts,
gnädiger Herr (Lächelnd.) Ich schreib gar zu gern. Desportes. Wenn ich nur so glücklich wäre, einen von Ihren Briefen,
nur eine Zeile von Ihrer schönen Hand zu sehen... Continue reading book >>
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