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Die doppelköpfige Nymphe Aufsätze über die Literatur und die Gegenwart By: Kasimir Edschmid (1890-1966) |
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KASIMIR EDSCHMID DIE DOPPELKÖPFIGE NYMPHE AUFSÄTZE ÜBER DIE LITERATUR UND DIE GEGENWART VERLEGT BEI PAUL CASSIRER IN BERLIN 1920 ALLE RECHTE VORBEHALTEN COPYRIGHT 1920 BY PAUL CASSIRER, BERLIN Mit ein paar Ausnahmen geschrieben im Dezember Neunzehnhundertneunzehn Für Paul Cassirer Wenn man zwischen Diner und Dessert alten Käse mit Salat ißt, soll man diesem noch farcierte Oliven und Caviar hinzufügen. Der Admiral Briggs Man kann nichts tun gegen diese unvermeidlichen reaktionären Kanibalen. Ich will noch eine an Europa gerichtete Schrift veröffentlichen. Benjamin Constant INHALT Notwendiges als Einleitung 1. Situation der deutschen Dichtung 2. Kritik 3. Schnitzler und die Nervenzerfetzer oder der psychologische Roman 4. Graf Keyserling und die Gefühlsmosaikler oder der impressionistische Roman 5. Dichter, Zeit, René Schickele 6. Der neue Roman und Herr Wassermann 7. Dichter, Staatsanwalt, Unzucht, Freiheit 8. Deutscher Casanova 9. Der Reisende 10. Datterich Dialekttragik Profile: 11. Däubler und die Schule der Abstrakten 12. Leonhard Frank 13. Döblin und die Futuristen 14. Jüdisches (Die Ehrenstein, Brod, Lasker Schüler, Meyrink) 15. Sternheim 16. Heinrich Mann 17. Durchstich durch den vierundzwanzigsten Januar Neunzehnhundertzwanzig der deutschen Prosa 18. An einen Staatsmann oder die Tat 19. Bilanz Namen Notwendiges als Einleitung Seltsame Sechzehnjährige meiner Zeit, die Neid auf Unsterblichkeit schon umbuhlt . . .! Wir hatten damals noch bis zum Scheitel der Zwanzig Ehrgeiz um Game und Goal und Jolle und waren in den weißbehosten Turnieren und Regatten schöner zu Hause als jene Jaguare und Hyänen, die schon im Kindbett mit dem Geiste kokettieren und Unzucht treiben mit Erfolg. Als wir einmal zu Kunst gelangten, schlugen wir vom Sport und dem Umherschweifen aus uns auch entschlossener und ungehemmt an das Gesicht des Neuen. Man hatte auch nach rückwärts unbefangenere Freiheit, Dichterisches anderer Epochen ungestempelt und wie neu durch die Hände laufen zu lassen. Einige begannen zu lachen, wo sie sie trafen, über die Professionels der Literatur, die kleinen Eingeschlossenen der Dichtung, arme Fanatiker und Bürokraten der Kunst. Sie waren abergläubig und subaltern für ewig in ihre Berufswolke gekettet und trugen in grotesker Überschätzung und blutloser Kindischkeit ihre Geist Atmosphäre durch das ihnen unbekannte Leben. Die Bedauernswerten wußten nicht, daß es Wichtigeres und Glücklicheres gab als Kunst . . . . . Herrlich wer, da er die Städte und die Berge und das Meer und die Menschen vollauf erlebte, an der Spitze der Berufung und mitten in der Leistung, ein Außenseiter geblieben ist. Ich habe Umwege über Ski und Segelboot stets gepriesen und, indem ich entzückt ihnen von neuem nachgehe, habe ich keinen anderen Ehrgeiz, als, wo ich angreife, lobe und scheide, es wie ein Nichtzünftiger zu tun. Gute Diana, wir fanden einen Maimorgen in der Rue de Richelieu eine deiner schönsten Gefährtinnen, an denen die Meute der Midinettes des Quartiers sich vergriffen, weil sie mit ländlichen Hüften und einer Frische des Blutes kam, daß die Wälder und Flüsse hinter ihr sich bogen. Als wir sie auffütterten, nahm sie Abschied, ohne zu weinen, und manche, die sie später am Montmartre gesehen, hatten dieselbe Bewunderung und den Respekt für ihre Haltung. Sie hatte sogar Kritik und Duldsamkeit bekommen. Ich habe nie etwas mehr gehaßt wie falsche Würde und jene dichterische Separation, deren Phrasenhaftigkeit kein gutes Werk je verdeckte, und nichts schien mir lächerlicher und mehr eine Schwäche und Ohnmacht anzuzeigen, als das Verneinen der Tatmöglichkeiten und die Scheu vor der Wirkung... Continue reading book >>
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