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Hamburgische Dramaturgie By: Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) |
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HAMBURGISCHE DRAMATURGIE von GOTTHOLD EPHRAIM LESSING Inhalt: Ankündigung
Erster Band
Zweiter Band
Verzeichnis der Theaterstücke, nach Autorennamen geordnet
Verzeichnis der Theaterstücke, nach Titeln geordnet
Ankündigung Es wird sich leicht erraten lassen, daß die neue Verwaltung des hiesigen
Theaters die Veranlassung des gegenwärtigen Blattes ist. Der Endzweck desselben soll den guten Absichten entsprechen, welche man
den Männern, die sich dieser Verwaltung unterziehen wollen, nicht anders
als beimessen kann. Sie haben sich selbst hinlänglich darüber erklärt,
und ihre Äußerungen sind, sowohl hier, als auswärts, von dem feinern
Teile des Publikums mit dem Beifalle aufgenommen worden, den jede
freiwillige Beförderung des allgemeinen Besten verdienet und zu unsern
Zeiten sich versprechen darf. Freilich gibt es immer und überall Leute, die, weil sie sich selbst am
besten kennen, bei jedem guten Unternehmen nichts als Nebenabsichten
erblicken. Man könnte ihnen diese Beruhigung ihrer selbst gern gönnen;
aber, wenn die vermeinten Nebenabsichten sie wider die Sache selbst
aufbringen; wenn ihr hämischer Neid, um jene zu vereiteln, auch diese
scheitern zu lassen bemüht ist: so müssen sie wissen, daß sie die
verachtungswürdigsten Glieder der menschlichen Gesellschaft sind. Glücklich der Ort, wo diese Elenden den Ton nicht angeben; wo die größere
Anzahl wohlgesinnter Bürger sie in den Schranken der Ehrerbietung hält
und nicht verstattet, daß das Bessere des Ganzen ein Raub ihrer Kabalen,
und patriotische Absichten ein Vorwurf ihres spöttischen
Aberwitzes werden! So glücklich sei Hamburg in allem, woran seinem Woh1stande und seiner
Freiheit gelegen: denn es verdienet, so glücklich zu sein! Als Schlegel, zur Aufnahme des dänischen Theaters, (ein deutscher
Dichter des dänischen Theaters!) Vorschläge tat, von welchen es
Deutschland noch lange zum Vorwurfe gereichen wird, daß ihm keine
Gelegenheit gemacht worden, sie zur Aufnahme des unsrigen zu tun: war
dieses der erste und vornehmste, "daß man den Schauspielern selbst die
Sorge nicht überlassen müsse, für ihren Verlust und Gewinst zu
arbeiten".[1] Die Prinzipalschaft unter ihnen hat eine freie Kunst zu
einem Handwerke herabgesetzt, welches der Meister mehrenteils desto
nachlässiger und eigennütziger treiben läßt, je gewissere Kunden, je
mehrere Abnehmer ihm Notdurft oder Luxus versprechen. Wenn hier also bis itzt auch weiter noch nichts geschehen wäre, als daß
eine Gesellschaft von Freunden der Bühne Hand an das Werk gelegt und,
nach einem gemeinnützigen Plane arbeiten zu lassen, sich verbunden hätte:
so wäre dennoch, bloß dadurch, schon viel gewonnen. Denn aus dieser
ersten Veränderung können, auch bei einer nur mäßigen Begünstigung des
Publikums, leicht und geschwind alle andere Verbesserungen erwachsen,
deren unser Theater bedarf. An Fleiß und Kosten wird sicherlich nichts gesparet werden: ob es an
Geschmack und Einsicht fehlen dürfte, muß die Zeit lehren. Und hat es
nicht das Publikum in seiner Gewalt, was es hierin mangelhaft finden
sollte, abstellen und verbessern zu lassen? Es komme nur, und sehe und
höre, und prüfe und richte. Seine Stimme soll nie geringschätzig
verhöret, sein Urteil soll nie ohne Unterwerfung vernommen werden! Nur daß sich nicht jeder kleine Kritikaster für das Publikum halte, und
derjenige, dessen Erwartungen getäuscht werden, auch ein wenig mit sich
selbst zu Rate gehe, von welcher Art seine Erwartungen gewesen. Nicht
jeder Liebhaber ist Kenner; nicht jeder, der die Schönheiten eines
Stücks, das richtige Spiel eines Akteurs empfindet, kann darum auch den
Wert aller andern schätzen. Man hat keinen Geschmack, wenn man nur einen
einseitigen Geschmack hat; aber oft ist man desto parteiischer. Der wahre
Geschmack ist der allgemeine, der sich über Schönheiten von jeder Art
verbreitet, aber von keiner mehr Vergnügen und Entzücken erwartet, als
sie nach ihrer Art gewähren kann... Continue reading book >>
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