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Land und Volk in Afrika, Berichte aus den Jahren 1865-1870 By: Gerhard Rohlfs (1831-1896) |
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BERICHTE AUS DEN JAHREN 1865 1870. VON GERHARD ROHLFS BREMEN, 1870.
VERLAG VON J. KÜHTMANN'S BUCHHANDLUNG.
U.L. FR. KIRCHHOF 4.
INHALT.
Bemerkungen über die Zukunft Algeriens Beobachtung über die Wirkungen des Haschisch Von Lagos nach Liverpool Die Stadt Kuka in Bornu Am Bénue Titulaturen und Würden in einigen Centralnegerländern Die Art der Begrüssungen bei verschiedenen Neger Stämmen Von Magdala nach Lalibala, Sokota und Antalo, April/Mai 1868 Der Aschangi See in Abessinien Nach Axum über Hausen und Adua Damiette Malta Die grosse Bodeneinsenkung in Nordafrika
Bemerkungen über die Zukunft Algeriens.
Mursuk in Fessan im Januar 1866. Der Kaiser der Franzosen hat sich bitter getäuscht, wenn er geglaubt
hat, durch eigene Anschauung vermittelst einer blossen Triumphreise den
Zustand einer Colonie kennen lernen zu können. Schon um civilisirte
Völker zu studiren und dann ihren moralischen und materiellen Zustand
würdigen und beurtheilen zu können, darf man nicht als grosser Herr,
viel weniger als Kaiser reisen. Ich erinnere nur an die bekannte Reise
der Kaiserin Katharine in Süd Russland, der man alle Tage dieselben
Leute, dasselbe Vieh entgegen trieb, um sie glauben zu machen, dass die
Provinzen gut bevölkert seien. Und sehen wir nicht in Algerien bei der
Reise des Kaisers sich etwas Aehnliches wiederholen? Die Duar in der
Provinz Oran waren bei der Durchreise des Herrschers nach Sidi Bel Abbès
an die Landstrasse gerückt; so erzählen uns die Lokalblätter. Die Araber gründlich kennen zu lernen ist gar noch schwieriger; das
gelingt nur bei langjährigem Aufenthalt unter ihnen, oder wenn man in
ihrer Mitte gereist ist und zwar unter der Maske eines Mohammedaners,
nicht eines Vornehmen, sondern eines Bedürftigen; denn selbst einem
vornehmen Religionsgenossen gegenüber sind die Araber Lügner, Heuchler
und Prahler. Unter allen anderen Umständen ist man nur zu geneigt, über
den Grundcharakter dieses Volkes in grosse Irrthümer zu verfallen, wie
eben erst der Kaiser und früher der bekannte General Daumas, der so
anziehende Bücher über die Araber geschrieben hat, die man jedoch als
nichts weiter als Romane betrachten darf. Denn obgleich General Daumas
jahrelang die Bureaux arabes dirigirte, so hatte er doch wohl nie
Gelegenheit, mit den Leuten vom kleinen Zelte zu verkehren, sondern
frequentirte nur die Leute der cheima kebira ; will man aber ein Volk
kennen lernen, so muss man sich nicht blos in den höchsten Kreisen
desselben bewegen, sondern alle Klassen durchmustern. Ich nun würde nicht gewagt haben, über einen so delicaten Gegenstand
meine Meinung abzugeben, wenn nicht ein langjähriger Aufenthalt in
Algerien selbst, dann eine dreijährige Reise durch Marokko und seine
Wüste, bei welcher unter anderen ganz Tuat durchforscht wurde (in welche
Oase die Franzosen bis jetzt vergebens weder mit Güte noch mit Gewalt
haben dringen können), mich derart mit allen Klassen dieses Volkes in
Berührung brachte, dass ich glaube, im Interesse Frankreichs, im
Interesse Algeriens, meine Meinung nicht verschweigen zu dürfen. Meine Ansicht über die eingebornen Bewohner der Algerie habe ich vor
zwei Jahren in mein Tagebuch niedergelegt und dies im Jahre 1865 in den
Dr. Petermann'schen Mittheilungen, Th. XI, publicirt; dasselbe enthält
folgenden Passus, der sich nun schon wieder durch den frischen Aufstand
Si Lalla's bewährt hat: "Ich glaube die Franzosen können sich nicht genug in Acht nehmen, wollen
sie nicht einen Tag erleben, wie ihn die Engländer in Indien gehabt
haben. Bei einer Nation wie die Araber, deren ganzes Wesen, Leben und
Treiben sich auf die intoleranteste Religion gründet, die existirt, sind
Civilisationsversuche vergeblich . Wie sind die Araber heutzutage nach
mehr als 30 jährigem Besitze der Franzosen von Algerien? Die in den
Städten haben alle schlechten Sitten der Franzosen angenommen und helfen
dem französischen Pöbel im Absinthtrinken, dass sie aber dafür auch nur
im Geringsten christlich religiöse Grundsätze angenommen hätten, daran
ist nicht zu denken... Continue reading book >>
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