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Moni der Geißbub By: Johanna Spyri (1827-1901) |
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Erzählung Johanna Spyri 1. Kapitel Der Moni fühlt sich wohl Um zu dem Badehaus Fideris zu gelangen, muß man steil und lang die Höhe hinaufsteigen, nachdem man die Straße verlassen hat, die sich durch das lange Tal des Prättigau nach oben schlängelt. So mühsam keuchen dann die Pferde den Berg hinauf, daß man lieber aussteigt und zu Fuß die grüne Höhe erreicht. Nach einem längeren Anstieg kommt man erst zum Dorf Fideris, das auf der freundlichen, grünen Anhöhe liegt. Von da geht es weiter in die Berge hinein, bis das einsame Gebäude des Badeortes auftaucht, überall von felsigen Höhen umgeben. Dort oben wachsen nur noch Tannen, die die Höhen und Felsen ringsum bedecken. Es sähe alles ziemlich düster aus, wenn nicht überall aus dem niederen Weidegras die schönen Bergblümchen mit ihren glänzenden Farben hervorguckten. An einem hellen Sommerabend traten zwei Damen aus dem Badehaus und gingen auf dem schmalen Fußweg dahin, der unweit des Hauses beginnt und bald sehr steil bis zu den hoch anfragenden Felsen hinaufsteigt. An dem ersten Vorsprung blieben sie stehen und schauten um sich, denn sie waren eben erst in dem Bad angekommen. "Lustig ist's nicht hier oben, Tante", sagte jetzt die Jüngere, indem sie die Landschaft betrachtete. "Lauter Felsen und Tannenwälder und dann wieder ein Berg und noch einmal Tannen darauf. Wenn wir sechs Wochen hier bleiben sollen, dann wollte ich, es wäre hier und da auch noch etwas Lustigeres zu sehen." "Lustig wird's jedenfalls nicht sein, wenn du hier oben dein Brillantenkreuz verlierst, Paula", entgegnete die Tante, während sie das rote Samtband zusammenknüpfte, an dem das funkelnde Kreuz hing. "Es ist das drittemal, daß ich das Band festmache, seit wir angekommen sind. Ich weiß nicht, wo es fehlt, ob an dir oder an dem Band, aber das weiß ich, daß du jammern wirst, wenn es verloren ist." "Nein, nein", rief Paula lebhaft aus, "das Kreuz darf nicht verlorengehen, um keinen Preis, es ist noch von der Großmutter und ist mein größter Schatz!" Paula ergriff selbst noch das Band und machte zwei, drei Knoten hinein, damit es festhalte. Plötzlich spitzte sie die Ohren. "Hör, hör, Tante, jetzt kommt aber wirklich etwas Lustiges." Hoch oben erscholl ein fröhlicher Gesang. Zwischendurch kam ein langer, schallender Jodler, dann wurde wieder gesungen. Die Damen schauten aufwärts, konnten aber nichts Lebendiges entdecken. Der Fußweg ging in großen Serpentinen, oft zwischen hohem Gebüsch und wieder zwischen vorstehenden Bergabhängen durch, so daß man von unten immer nur kurze Stückchen davon erblicken konnte. Aber jetzt wurde es plötzlich lebendig auf dem Pfad, oben und unten, auf allen Stellen, wo der schmale Weg gesehen werden konnte, und immer lauter und näher tönte der Gesang. "Sieh, sieh, Tante, dort! Hier! Sieh da! Sieh da!" rief Paula mit großem Vergnügen. Und ehe die Tante sich's versah, kamen drei, vier Geißen in Sprüngen daher und immer mehr, immer mehr, und jede hatte ein Glöcklein am Hals. Die läuteten von allen Seiten her, und mitten in einem Rudel kam der Geißbub herabgesprungen und sang eben noch sein Lied zu Ende: "Und im Winter bleib ich fröhlich, Weil's Weinen nichts nützt, Und weil ihm sowieso der Frühling Auf den Fersen schon sitzt." Dann ließ er einen ungeheuren Jodel erschallen. Und auf einmal stand er mit seinem Rudel dicht vor den Damen, denn mit seinen nackten Füßen sprang er genauso flink und leise wie seine Tierchen. "Guten Abend wünsche ich", sagte er, indem er die beiden lustig anschaute, und wollte weiterziehen. Aber der Geißbub mit den fröhlichen Augen gefiel den Damen. "Wart ein wenig", sagte Paula, "bist du der Geißbub von Fideris? Hast du Geißen aus dem Dorf unten?" "Ja natürlich", war die Antwort. "Gehst du alle Tage mit ihnen da hinauf?" "Ja freilich." "So, so, und wie heißt du denn?" "Moni heiße ich... Continue reading book >>
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