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Nicht da nicht dort By: Albert Ehrenstein |
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Nicht da nicht dort
Kurt Wolff Verlag
Leipzig 1916 Siebenundzwanzigster und achtundzwanzigster
Band der Bücherei
»Der jüngste Tag«
Copyright 1916 by Kurt Wolff Verlag · Leipzig
Gedruckt bei Poeschel & Trepte · Leipzig Inhalt
Das Martyrium Homers
Der Fluch des Magiers Anateiresiotidas
Liebe
Der Knecht seines Schicksals
Hildebrandslied
Traum des 888. Nachtredakteurs
Die alte Geschichte
Frühes Leid
Wodianer
Tod eines Seebären
Ausflug
Vorbild
Mammuthbaum Das Martyrium Homers
Ich protestiere feierlich gegen die unerhört kurzfristige Prophezeiung des
genialen Dandy Ovid »Vivet Maeonides, Tenedos dum stabit et Ida, dum
rapidas Simois in mare volvet aquas.« Als ob Homer diese lausigen, durch
das nächstfällige Erdbeben gehandikapten Örtlichkeiten nicht um Äonen
überleben würde! Ich protestiere ferner gegen die tolle Verdrehung meines zynischen Freundes
Lukian, Homer sei während des Trojanischen Krieges (1193 1184 v. Chr.)
Dromedar in Baktrien gewesen. Wahr ist vielmehr das Trottelwort archaischer
Pädagogen: »Sieben Städte stritten sich um die Ehre, Homer geboren zu
haben: Smyrna, Rhodos, Kolophon, Salamis, Chios, Skyros, Athenai.« Warum sich aber die diversen Stadtväter so hartnäckig stritten, erfährt die
leichtgläubig betrogene Nachwelt allerdings erst durch diesen Film.
1. Bild.
Homer dichtet die Ilias und die Odyssee; der alte Mann geht vor seinem
Zelte, skandierend und die Leier schlagend, auf und nieder.
2. Bild.
Landgut des Odysseus: Homer trägt seinem König einiges vor. Odysseus läßt
dem Sänger durch Sklaven einen Becher Wein reichen und ein Ehrengeschenk
übergeben: eine milchstrotzende Kuh. Homer dankt freudig für die wandelnde
Gabe, läßt sie durch einen Sklaven heimführen, trinkt und erklärt stolz,
weinbesessen, kein Wesen hätte die Gabe mehr verdient als er. Und auf eine
Statue des Phoibos Apollon deutend, versichert er, selbst dieser Gott hätte
nicht besser, höchstens ebensogut dichten können wie er. Denn Apollon sei
nur ein Stämmling des amusischen Zeus, er aber habe die Dichtkunst geerbt,
ihn hätten Sänger, Phemios mit Demodokos, gezeugt.
3. Bild.
Auf dem Olymp, von den neun Musen umtanzt, hört Phoibos Apollon diese
frevle Selbstanzeige des Dichters und stürmt durch den weißen Bergnebel
nach Ithaka: über die Schultern den Bogen gelegt und den Köcher voll
tosender Pfeile.
4. Bild.
Drohende Gebärden. Es kommt zum Wettkampf. Odysseus soll zwischen den
Dichtern Apollon und Homer entscheiden. Apoll greift nach der Leier Homers.
(Was der junge Gott singt, zeigt das)
5. Bild.
Achilleus lehnt seinen leuchtenden Schild gegen die Mauer und versucht, mit
seinem ungeheuren Eschenspeer anrennend, die Tore Trojas zu durchbrechen.
Der Speer zersplittert. Der rasende Achill will die Tore mit seinen Händen
aus den Angeln heben. Vergebens warnt, von der Mauer her dräuend, Apollon;
der Pelide läßt nicht ab, und wie er des alten Troja mürbe Tore auf seine
Simsonschultern lädt, benützt ein Pfeil des Gottes die Achillesferse.
Griechen und Troer kämpfen in den bekannten malerischen Posen um den
Leichnam Achills. Während der dicke Aias die kühnsten Troer tötet, trägt
Odysseus, schwer bedrängt, den Leichnam hinab zu den Schiffen . . . Dankbar
verleiht Achills Mutter Thetis dem Odysseus die Waffen des Achill.
6. Bild.
Odysseus vernimmt diesen bestechenden Lobgesang mit Rührung, doch Homer
bleibt unbewegt, sein Lied
7. Bild
schildert die Liebe Apolls zu Daphne. Wie der verliebte Gott die sich über
einer Quelle kämmende Nymphe beschleicht, belauscht, waldein, waldaus
verfolgt die fast Erhaschte im letzten Augenblick zu ihrer Mutter, der
Erde, bittend die Hände erhebt und abwärts neigt, und von ihr in dürren
Strauch verwandelt wird. So daß der Gott statt des süßen Mädchens den
bitteren Lorbeer (daphne laurus) umfängt.
8. Bild.
Als Homer geendet, wird in Apollon der Schmerz um die geliebte Daphne neu,
er verhüllt sein Haupt, gleichgültig gibt der weinende Gott zu, daß ihn
Odysseus für besiegt erklärt, drückt mitleidsvoll die Hand Homers, fährt
ihm bedauernd über Augen, Wangen und Schultern, und erklärt, da er besiegt
sei, habe er nicht die Macht, von Homers Haupt das Schicksal eines Dichters
abzuhalten... Continue reading book >>
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