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Dantons Tod By: Georg Büchner (1813-1837) |
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Dantons Tod Ein Drama Personen: Deputierte des Nationalkonvents: Georg Danton Legendre Camille Desmoulins Hérault Séchelles Lacroix Philippeau Fabre d'Eglantine Mercier Thomas Payne Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses: Robespierre St. Just Barère Collot d'Herbois Billaud Varennes Chaumette, Prokurator des Gemeinderats Dillon, ein General Fouquier Tinville, öffentlicher Ankläger Amar und Vouland, Mitglieder des Sicherheitsausschusses Herman und Dumas, Präsidenten des Revolutionstribunales Paris, ein Freund Dantons Simon, Souffleur Weib Simons Laflotte Julie, Dantons Gattin Lucile, Gattin des Camille Desmoulins Rosalie, Adelaide und Marion, Grisetten Damen am Spieltisch, Herren und Damen sowie junger Herr und Eugenie auf einer Promenade, Bürger, Bürgersoldaten, Lyoner und andere Deputierte, Jakobiner, Präsidenten des Jakobinerklubs und des Nationalkonvents, Schließer, Henker und Fuhrleute, Männer und Weiber aus dem Volk, Grisetten, Bänkelsänger, Bettler usw. Erster Akt Erste Szene Hérault Séchelles, einige Damen am Spieltisch. Danton, Julie etwas weiter weg, Danton auf einem Schemel zu den Füßen von Julie. Danton. Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie. Glaubst du an mich? Danton. Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab wir sind sehr einsam. Julie. Du kennst mich, Danton. Danton. Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müßten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. Eine Dame (zu Hérault). Was haben Sie nur mit Ihren Fingern vor? Hérault. Nichts! Dame. Schlagen Sie den Daumen nicht so ein, es ist nicht zum Ansehn! Hérault. Sehn Sie nur, das Ding hat eine ganz eigne Physiognomie. Danton. Nein, Julie, ich liebe dich wie das Grab. Julie (sich abwendend). Oh! Danton. Nein, höre! Die Leute sagen, im Grab sei Ruhe, und Grab und Ruhe seien eins. Wenn das ist, lieg ich in deinem Schoß schon unter der Erde. Du süßes Grab, deine Lippen sind Totenglocken, deine Stimme ist mein Grabgeläute, deine Brust mein Grabhügel und dein Herz mein Sarg. Dame. Verloren! Hérault. Das war ein verliebtes Abenteuer, es kostet Geld wie alle andern. Dame. Dann haben Sie Ihre Liebeserklärungen, wie ein Taubstummer, mit den Fingern gemacht. Hérault. Ei, warum nicht? Man will sogar behaupten, gerade die würden am leichtesten verstanden. Ich zettelte eine Liebschaft mit einer Kartenkönigin an; meine Finger waren in Spinnen verwandelte Prinzen, Sie, Madame, waren die Fee; aber es ging schlecht, die Dame lag immer in den Wochen, jeden Augenblick bekam sie einen Buben. Ich würde meine Tochter dergleichen nicht spielen lassen, die Herren und Damen fallen so unanständig übereinander und die Buben kommen gleich hintennach. (Camille Desmoulins und Philippeau treten ein.) Hérault. Philippeau, welch trübe Augen! Hast du dir ein Loch in die rote Mütze gerissen? Hat der heilige Jakob ein böses Gesicht gemacht? Hat es während des Guillotinierens geregnet? Oder hast du einen schlechten Platz bekommen und nichts sehen können? Camille. Du parodierst den Sokrates. Weißt du auch, was der Göttliche den Alcibiades fragte, als er ihn eines Tages finster und niedergeschlagen fand: »Hast du deinen Schild auf dem Schlachtfeld verloren? Bist du im Wettlauf oder im Schwertkampf besiegt worden? Hat ein andrer besser gesungen oder besser die Zither geschlagen?« Welche klassischen Republikaner! Nimm einmal unsere Guillotinenromantik dagegen! Philippeau... Continue reading book >>
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