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Der Pfaffenspiegel Historische Denkmale des Fanatismus in der römisch-katholischen Kirche By: Otto von Corvin (1812-1886) |
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Historische Denkmale des Fanatismus in der römisch katholischen Kirche von Corvin Dritte neu durchgesehene Auflage Dem Ross eine Peitsche, dem Esel einen Baum und dem Narren eine Rute auf den Rücken. Sprüchew. Salom. Kap. 26, V.3 Stuttgart Vogler & Beinhauer 1870 Pio Nono! "Sollte Dir, heiligster Vater, dieses Büchlein gefallen und Du mir solches öffentlich zu erkennen geben, so will ich mich bemühen, mit ähnlichen Geschenken aufzuwarten." Ulrich von Hutten Vorrede zur zweiten Auflage "Welchen nun diese Bienen werden stechen, der mag, schreien und sich rächen. So werden sie ihn noch mehr stechen." Philipp von Marnir Herr von St. Aldegonde Es sind nun mehr als zwanzig Jahre verflossen, seit die erste Auflage dieses Buches in Leipzig erschien. Es begann damals sich überall zu regen. Der sich mündig fühlende Geist der Menschheit empörte sich gegen die ihm von dem Despotismus vergangener Jahrhunderte aufgezwängten Formen und die Regierungen wandten die schon oft erprobten Mittel an, ihn zur Unterwürfigkeit zu bringen. Die Zensur übte ihr Amt mit bornierter Strenge; Zeitungen wurden widerrechtlich unterdrückt und Schriftsteller gemaßregelt und eingesperrt, denn durch sie sprach der Geist der Zeit zum Volk, welches nicht wissen sollte, dass es der Kinderstube entwachsen war. Die Kirche blieb nicht zurück. Die alten und bereits beiseite gestellten Dogmen und Reliquien wurden aus der römischen Rumpelkammer wieder hevorgesucht und mit mitleidsvollem Zorn sah der Genius des neunzehnten Jahrhunderts die gläubige Herde zu Hunderttausenden nach Trier wallfahrten, einen von dem dortigen Bischof ausgestellten, angeblichen Rock Christi anzubeten. Leipzig war zu jener Zeit noch die ziemlich unbestrittene Metropole des deutschen Buchhandels und in ihr vereinigte sich ein Kreis tüchtiger, strebsamer Männer, deren Namen zum Teil schon damals ruhmvoll bekannt waren, oder es seitdem geworden sind. In dem neu entstandenen deutschen Schriftstellerverein fanden sie einen Vereinigungspunkt, wo mancher Gedanke geboren wurde, der später zur Tat reifte. Ich war einer der vierzehn Stifter dieses Vereins und kein untätiges Mitglied. Wir erlebten das Jahr 1848. Ich hatte den fünften Band meiner Geschichte der großen niederländischen Revolution vollendet und mit Held die illustrierte Weltgeschichte begonnen. Zu meiner geistigen Erfrischung diente mir die Teilnahme an Helds Wochenschrift "Die Lokomotive", deren scharfer Pfiff dem verschlafenen Volk verkündete, dass die Zeit der geistigen Hauderer und Landkutscher vorüber sei, dass der Genius der Freiheit mit neuer Kraft durch die Welt brause und dass die abgetriebenen Mähren des geistlichen und weltlichen Despotismus dem Abdecker verfallen seien. Die Rockfahrt nach Trier empörte selbst die gebildete katholische Welt. In den von Robert Blum inspirierten sächsischen Vaterlandsblättern erschien der bekannte Absagebrief von Johannes Ronge. Es entstand eine große Bewegung, von der man sich viel versprach und die auch bedeutendere Folgen gehabt haben würde, wenn die Leiter derselben ihrer Aufgabe mehr gewachsen gewesen wären. Sie hatten guten Willen, aber zu wenig Talent. Ich teilte die Hoffnungen Vieler und beschloss, mein Teil zur Erfüllung derselben beizutragen. Meine historischen Quellenstudien, namentlich die für meine Geschichte der niederländischen Revolution gegen Philipp II. von Spanien, in welcher das religiöse Element eine Hauptrolle spielte, hatten mich mit Dingen näher bekanntgemacht, welche dem Volk von den seine Erziehung eifersüchtig bewachenden Priestern sorgfältig verhehlt oder nur verstümmelt oder kirchlich zurechtgemacht mitgeteilt wurden... Continue reading book >>
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