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Die natürliche Tochter By: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) |
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This is the 8 bit version. Die natürliche Tochter Trauerspiel Johann Wolfgang von Goethe Personen König.
Herzog.
Graf.
Eugenie.
Hofmeisterin.
Sekretär.
Weltgeistlicher.
Gerichtsrat.
Gouverneur.
Äbtissin.
Mönch.
Erster Aufzug
(Dichter Wald.) Erster Auftritt
König. Herzog. König.
Das flücht'ge Ziel, das Hunde, Ross und Mann,
Auf seine Fährte bannend, nach sich reißt,
Der edle Hirsch, hat über Berg und Tal
So weit uns irr' geführt, dass ich mich selbst,
Obgleich so landeskundig, hier nicht finde.
Wo sind wir, Oheim? Herzog, sage mir,
Zu welchen Hügeln schweiften wir heran? Herzog.
Der Bach, der uns umrauscht, mein König, fließt
Durch deines Dieners Fluren, die er deiner
Und einer Ahnherrn königlicher Gnade,
Als erster Lehnsmann deines Reiches, dankt.
An jenes Felsens andrer Seite liegt
Am grünen Hang ein artig Haus versteckt,
Dich zu bewirten keineswegs gebaut;
Allein bereit, dich huld'gend zu empfangen. König.
Lass dieser Bäume hochgewölbtes Dach
Zum Augenblick des Rastens freundlich schatten.
Lass dieser Lüfte liebliches Geweb'
Uns leis umstricken, dass an Sturm und Streben
Der Jagdlust auch der Ruhe Zeit sich füge. Herzog.
Wie du auf einmal völlig abgeschieden
Hier hinter diesem Bollwerk der Natur,
Mein König, dich empfindest, fühl' ich mit.
Hier dränget sich der Unzufriednen Stimme,
Der Unverschämten offne Hand nicht nach.
Freiwillig einsam merkest du nicht auf,
Ob Undankbare schleichend sich entfernen.
Die ungestüme Welt reicht nicht hierher,
Die immer fordert, nimmer leisten will. König.
Soll ich vergessen, was mich sonst bedrängt,
So muss kein Wort erinnernd mich berühren.
Entfernten Weltgetöses Widerhall
Verklinge nach und nach aus meinem Ohr.
Ja, lieber Oheim, wende dein Gespräch
Auf Gegenstände diesem Ort gemäßer.
Hier sollen Gatten aneinander wandeln,
Ihr Stufenglück in wohlgeratnen Kindern
Entzückt betrachten; hier ein Freund dem Freunde,
Verschlossnen Busen traulich öffnend, nahn.
Und gabst du nicht erst neulich stille Winke,
Du hofftest mir in ruh'gen Augenblicken
Verborgenes Verhältnis zu bekennen,
Drangvoller Wünsche holden Inbegriff,
Erfüllung hoffend, heiter zu gestehn? Herzog.
Mit größrer Gnade konntest du mich nicht,
O Herr, beglücken, als indem du mir
In diesem Augenblick die Zunge lösest.
Was ich zu sagen habe, könnt' es wohl
Ein andrer besser hören als mein König,
Dem unter allen Schätzen seine Kinder
Am herrlichsten entgegenleuchten, der
Vollkommner Vaterfreuden Hochgenuss
Mit seinem Knechte herzlich teilen wird? König.
Du sprichst von Vaterfreuden! Hast du je
Sie denn gefühlt? Verkümmerte dir nicht
Dein einz'ger Sohn durch rohes, wildes Wesen,
Verworrenheit, Verschwendung, starren Trutz
Dein reiches Leben, dein erwünschtes Alter?
Verändert er auf einmal die Natur? Herzog.
Von ihm erwart' ich keine frohen Tage!
Sein trüber Sinn erzeugt nur Wolken, die,
Ach, meinen Horizont so oft verfinstern.
Ein anderes Gestirn, ein andres Licht
Erheitert mich. Und wie in dunklen Grüften,
Das Märchen sagt's, Karfunkelsteine leuchten,
Mit herrlich mildem Schein der öden Nacht
Geheimnisvolle Schauer hold beleben,
So ward auch mir ein Wundergut beschert,
Mir Glücklichem! Das ich mit Sorgfalt, mehr
Als den Besitz ererbt errungner Güter,
Als meiner Augen, meines Lebens Licht,
Mit Freud' und Furcht, mit Lust und Sorge pflege. König.
Sprich vom Geheimnis nicht geheimnisvoll. Herzog.
Wer spräche vor der Majestät getrost
Von seinen Fehlern, wenn sie nicht allein
Den Fehl in Recht und Glück verwandeln könnte. König.
Der wonnevoll geheim verwahrte Schatz? Herzog... Continue reading book >>
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