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Ein Kampf um Rom. Historischer Roman
von
Felix Dahn.
Motto:
»Wenn etwas ist, gewalt'ger als das Schicksal
So ist's der Mut, der's unerschüttert trägt«
Geibel.
Zweiter Band.
48. Auflage.
Leipzig,
Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel.
1906.
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten.
INHALT
Fünftes Buch. Witichis. Erste Abteilung.
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel.
Drittes Kapitel.
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel.
Sechstes Kapitel.
Siebentes Kapitel.
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Zehntes Kapitel.
Elftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
Dreizehntes Kapitel.
Vierzehntes Kapitel.
Fünfzehntes Kapitel.
Sechzehntes Kapitel.
Siebzehntes Kapitel.
Achtzehntes Kapitel.
Fünftes Buch. Witichis. Zweite Abteilung.
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel.
Drittes Kapitel.
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel.
Sechstes Kapitel.
Siebentes Kapitel.
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Zehntes Kapitel.
Elftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
Dreizehntes Kapitel.
Vierzehntes Kapitel.
Fünfzehntes Kapitel.
Sechzehntes Kapitel.
Siebzehntes Kapitel.
Achtzehntes Kapitel.
Neunzehntes Kapitel.
Zwanzigstes Kapitel.
Einundzwanzigstes Kapitel.
Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Dreiundzwanzigstes Kapitel.
Vierundzwanzigstes Kapitel.
Fünfundzwanzigstes Kapitel.
Sechsundzwanzigstes Kapitel.
Siebenundzwanzigstes Kapitel.
Achtundzwanzigstes Kapitel.
Neunundzwanzigstes Kapitel.
Bemerkungen zur Textgestalt
Fünftes Buch.
WITICHIS.
Erste Abteilung.
»Die Goten aber wählten zum König Witichis,
einen Mann, zwar nicht von edlem Geschlecht,
aber von hohem Ruhm der Tapferkeit.«
Prokopius, Gotenkrieg I. 11
Erstes Kapitel.
Langsam sank die Sonne hinter die grünen Hügel von Fäsulä und vergoldete
die Säulen vor dem schlichten Landhaus, in welchem Rauthgundis als Herrin
schaltete.
Die gotischen Knechte und die römischen Sklaven waren beschäftigt, die
Arbeit des Tages zu beschließen. Der Mariskalk brachte die jungen Rosse
von der Weide ein. Zwei andere Knechte leiteten den Zug stattlicher Rinder
von dem Anger auf dem Hügel nach den Ställen, indes der Ziegenbub mit
römischen Scheltworten seine Schutzbefohlnen vorwärts trieb, die genäschig
hier und da an dem salzigen Steinbrech nagten, der auf dem zerbröckelten
Mauerwerk am Wege grünte. Andre germanische Knechte räumten das Ackergerät
im Hofraum auf: und ein römischer Freigelassener, gar ein gelehrter und
vornehmer Herr, der Obergärtner selbst, verließ mit einem zufriedenen
Blick die Stätte seiner blühenden und duftenden Wissenschaft.
Da kam aus dem Roßstall unser kleiner Freund Athalwin im Kranze seiner
hellgelben Locken. »Vergiß mir ja nicht, Kakus, einen rostigen Nagel in
den Trinkkübel zu werfen. Wachis hat's noch besonders aufgetragen! Daß er
dich nicht wieder schlagen muß, wenn er heimkommt.« Und er warf die Thür
zu. »Ewiger Verdruß mit diesen welschen Knechten!« sprach der kleine
Hausherr mit wichtigem Stolz. »Seit der Vater fort ist und Wachis ihm ins
Lager gefolgt, liegt alles auf mir: denn die Mutter, lieber Gott, ist wohl
gut für die Mägde, aber die Knechte brauchen den Mann.«
Und mit großem Ernst schritt das Büblein über den Hof.
»Und sie haben vor mir gar nicht den rechten Respekt,« sprach er und warf
die kirschroten Lippen auf und krauste die weiße Stirn... Continue reading book >>