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Ein treuer Diener seines Herrn By: Franz Grillparzer (1791-1872) |
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von FRANZ GRILLPARZER
Trauerspiel in fuenf Aufzuegen
Personen:
Koenig Andreas von Ungarn
Gertrude, seine Gemahlin
Bela, beider Kind
Herzog Otto von Meran, der Koenigin Bruder
Bancbanus
Erny, seine Frau
Graf Simon, Bruder des Bancbanus
Graf Peter, Ernys Bruder
Der Hauptmann des koeniglichen Schlosses
Zwei Edelleute von Herzog Ottos Gefolge
Mehrere Hauptleute
Ein koeniglicher Kaemmerer
Ein Arzt
Eine Kammerfrau der Koenigin
Ernys Kammerfrau
Zwei Diener des Bancbanus
Zwei Diener der Koenigin
Ein Soldat
Erster Aufzug
Saal in Bancbanus' Hause. Hohe Bogenfenster, altertuemliches,
unscheinbares Geraete schicklich verteilt. Lichter auf dem Tische.
Vor Tagesanbruch. Bancbanus im Vorgrunde am Tische stehend. Zwei Diener sind beschaeftigt
ihn anzukleiden. Der eine haelt den Kalpak, der andere kniet, die Sporne
befestigend. Von der Strasse herauf (toent unter Geschrei, Gelaechter und Haendeklatschen).
Bancbanus! Ho, Bancbanus! Bancbanus.
Der Sporn da drueckt! Erster Diener.
Ach Herr! Bancbanus.
Bei toll und unklug!
Du ziehst ja fester an! Lass nach! lass nach! Erster Diener.
Man weiss kaum, was man tut! Bancbanus.
So schlimmer denn! Erster Diener.
Der Laerm Bancbanus.
Was nur? Erster Diener.
Dort unten auf der Strasse Bancbanus.
Was kuemmert dich die Strasse? Sieh du hier!
Ein jeder treibe, was ihm selber obliegt,
Die andern moegen nur ein Gleiches tun. Gesang (zur Zitherbegleitung auf der Strasse).
Alter Mann
Der jungen Frau,
Ist er klug,
Nimmt's nicht genau! Viele Stimmen (unter Laerm und Gelaechter).
Bancbanus! Ho Bancbanus! Erster Diener (die Faust vor die Stirn gedrueckt).
Dass Gift und Pest! Bancbanus (der mittlerweile den Guertel umgebunden hat).
Den Saebel nun! Erster Diener.
Ach Herr!
Ihr wolltet? Bancbanus.
Was? Erster Diener (den Saebel halb ausgezogen).
Den Saebel aus der Scheide,
Das Tor geoeffnet, wir da hinter Euch,
Hineingesprengt ins hoehnende Gelichter,
Und hui! wo waren sie? Bancbanus.
Bist du so kriegrisch?
Ich will dir einen Platz im Heere suchen!
Hier wohnt der Frieden; ich bin nur sein Mietsmann,
Sein Lehensmann, sein Gast.
Verhuete Gott, dass er mich laermend finde,
Und Miet' und Wohnung mir auf Unzeit kuende!
Die Narrenteidung lass, und gib den Saebel.
(Er guertet ihn um.)
Der Ungar traegt im Frieden auch den Stahl,
Zueckt er ihn gleich nicht ohne herbe Wahl;
Wie denn der Ehemann den Reifen, den er traegt,
Auch in der Fremde nicht vom Finger legt.
Der Saebel an der Huefte soll nur kunden,
Dass Ungar und Gefahr wie Mann und Frau verbunden.
Nu, nu, lass nur und geh! Erster Diener.
Ach Herr, mein Herr!
Sie werfen Sand und Steine nach dem Fenster! Bancbanus.
So mach es auf; die Scheiben kosten Geld;
Sind sie geoeffnet, schaden keine Wuerfe.
Den Kalpak reiche du, ich muss aufs Schloss.
Der Koenig will mit Tagesanbruch fort.
Was ist die Glocke? Zweiter Diener.
Vier Uhr! Bancbanus.
Hohe Zeit.
Sieh du nach meiner Frau. Erster Diener (am Fenster).
Dort stehen sie! Bancbanus.
Lass stehn! lass stehn! Erster Diener.
Der Prinz inmitten drin. Bancbanus.
Was Prinz? Erster Diener.
Ich hab's gesehn! Bancbanus (mit halb gezuecktem Saebel).
Gesehen, Schuft?
Haett' ich's gesehn mit diesen meinen Augen,
Weit eher glaubt' ich, dass ich wachend traeume,
Als Uebles von dem Schwager meines Herrn!
Geh fort! Muss ich hier toben wie ein Fant,
Scheltwort' ausstossen und bei toll und unklug!
Ein Rat des Koenigs! Nu, ein feiner Rat!
Ei wollt' ich doch, du waerst auf Farkahegy.
Zwoelf Steine ueber dir! Ei, dies und das!
Geh sag ich, geh! Ich will nicht weiter sprechen. (Dienerin kommt mit einem Becher.) Was bringst nun du? Dienerin.
Den Fruehtrunk, gnaed'ger Herr! Bancbanus.
Setz immer hin! Ist meine Frau schon wach? Dienerin.
Ja wohl! Bancbanus.
Jawohl? Warum denn kommt sie nicht?
Ja wohl ist zweimal ja; wenn zweimal wach denn,
So sollte sie doch mindstens einmal kommen!
Ja wohl! Gott segne mir die Redensarten!
Ein andermal sprich. Ja! Nun also denn!
Warum nur kommt sie nicht? Dienerin... Continue reading book >>
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