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Frauen Der Prinz—Särö—Frauen—Der Zuschauer   By: (1890-1966)

Book cover

First Page:

E text prepared by Jens Sadowski

KASIMIR EDSCHMID

FRAUEN

1922 Verlegt bei Paul Cassirer in Berlin

Außer dieser Ausgabe erschien eine vom Verfasser signierte und numerierte Vorzugsausgabe in 110 Exemplaren

Alle Rechte vorbehalten Copyright 1922 by Paul Cassirer in Berlin

Drittes bis fünftes Tausend

Druck von Oscar Brandstetter in Leipzig

Inhalt

Der Prinz Särö Frauen Der Zuschauer

Aber ich bitte Sie . . . Ein Mensch, der sich zum schöpferischen Leben bestimmt, hat nicht das Recht mehr, zu leben wie die andern.

Flaubert an Maupassant

Der Prinz

Als Riny, großäugig, die Schenkel zart und bebend von Linien wie ein Hirschkalb, einsam aufgewachsen, heißerer Sonne hingegeben, verschwistert dem Laut eines großen Meeres, das ihr Blut nie vergaß, Vater und Heimat auch aus der Ferne inbrünstig liebend wie am ersten Tag, als sie auf Männer stieß, war es Saint Loux. Er nahm die Sehnsucht von ihr, die sie dann größer übergoß. Er bedrängte sie lange und reizte sie jedesmal neu. Er war schlank, ein Franzose, das Gesicht von Pocken zerrissen, die Augen scharf von Klugheit. Er nahm sie hart und glühend wie ein römischer Ringer. Als er sich zu sehr an sie verstrickte, daß sie ihm stärker gegenüberstand, nahm sie einen anderen Mann.

Doch zog sie es wieder zu Saint Loux.

In Paris betrog sie ihn mit einem kleinen Dichter, der Bewegungen hatte wie ein Aal. Sie reiste mit ihm ab, hob Wechsel ab und hielt ihn aus. Nach einem halben Jahr schickte sie ihn fort. Sie reiste zu Saint Loux. Nie war sie glücklicher. Sie blieben auf dem Lande. Saint Loux wuchs jedesmal langsam. Durchbrach er die Kühle, die sie meisterte, vergaß er sich und sprach seine Geheimnisse aus. Dann kannte sie ihn, schaute ihm auf den Grund und wurde schlaff.

Die Hüften eines Winzers rief sie zu sich, der den Geruch der wollüstigen schwarzen Erde trug. Sie entführte ihn, entwurzelte ihn in die Normandie, bekam ihn langsam satt und fuhr nach Berlin. In einer peinlichen Sache setzte sie ihren Ruf aufs Spiel und rettete Saint Loux, dessen Leben in vielen Strömungen stand. Es zog sie zu ihm. Sie vereinigte sich mit ihm.

Sie blieb, wenn sie ihr Dasein nach der Welt zu drehte, Dame. Ihr Vater, den sie liebte, war reich. In Paris wieder verließ sie den Franzosen. Ein feiner Künstler gab ihr Stunden der Melancholie und des Schmerzes. Die flammende Rede eines Schauspielers, sein ungestümes Werben gab ihr andere Richtung und Ersatz. Nach einem halben Jahr fuhr sie wieder zu Saint Loux. Nie gelang es ihr rasch ihn zu verlassen. Nach Wochen von Kämpfen zog es sie von ihm. Ein Erkalten von ihm hielt sie von tausend Abtrieben entfernt.

Sie lebte drei Jahre mit ihm, lächelnd auf jede Versuchung nun, entschlossen, mehr sogar: nicht in der Lage, ihn zu verlassen. Sie zog, ihr Leben innig dem seinen verkettend, mit ihm, wo er lebte und kämpfte, denn er nahm nichts von ihr. Sie schweiften zusammen. Ein Auftrag sandte ihn nach Indien, wo er die Politik seiner Regierung wahrnahm. Ein wenig drin im Lande, dem Fluß gegenüber, empfing er Botschaft, nahm er sein Geschäft wahr. Vier Monate, wie im Traum, lebte sie mit ihm, immer glücklicher an ihm. Denn er besaß Muskel und Hirn.

In einer Nacht wachte sie auf, sah einen Stern am Himmel, es war als schlüge ein Mondflügel gegen sie, sie erhob sich, besah das Haus, den Balkon, den Fluß und sah es schon nicht mehr.

In dieser Nacht verließ sie Saint Loux wie ein Blitz, ohne daß etwas in ihr blieb von irgendeiner seiner Umschlingungen, die ihn in (wie sie glaubte) unsterblichen Nächten ihr verschmolzen. Sie kleidete sich an und ging hinaus. Von den mondhellen Blumen machte sie unterwegs einen Strauß. Träumerisch schritt sie durch die blonden Maisfelder. Als der Morgen kam, begann sie zu singen.

Zum erstenmal sah sie tausend Dinge genau... Continue reading book >>




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