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Heilige Zeiten Weihnachtsblätter By: Ludwig Speidel (1830-1906) |
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Weihnachtsblätter von Ludwig Speidel
1911
Bei Meyer & Jessen
Berlin
Neuntes Tausend
Vorbemerkung
Die folgenden Aufsätze sind alle aus der erhöhten Familienstimmung des
»großen Kindertages« entstanden, alle für Weihnachten geschrieben
worden. Nicht gerade in kirchlichem Geiste. Aus gut katholischem Hause,
war Ludwig Speidel für die eigene Person in keiner der anerkannten
Konfessionen unterzubringen. Der offizielle Gottesglaube hielt sich
nicht lange in seiner jugendlichen Seele, und der Himmel, wie er gleich
im ersten Aufsatz erklärt, hatte sich ihm frühzeitig zu einem
unendlichen Spielraum natürlicher Kräfte erweitert. Man wird also in
diesen »Heiligen Zeiten« manchen unheiligen Gedanken zu lesen bekommen,
schließlich aber doch den Eindruck davontragen, daß dieses Büchlein ganz
durchweht ist von einem tief religiösen Gefühl, das nur an ein
bestimmtes Glaubensbekenntnis sich schlechterdings nicht binden läßt.
Wir gewinnen hier Einblick in die Schätze eines echt frommen Gemütes.
Meister Ludwig war kein Mann der flüssigen Rede, keiner von jenen, die
ihr schönes Herz selbstgefällig auf der flachen Hand tragen. Was ihn am
mächtigsten bewegte, davon schwieg er am beharrlichsten, als fürchtete
er, seine Empfindung könnte durch das ausgesprochene Wort entweiht
werden. Hin und wieder bloß und dies eben waren seine »heiligen
Zeiten« übermannte ihn der Drang, seinen Lieben mitzuteilen, was sie
ihm galten. Auch dann sagte er es ihnen nicht ins Gesicht, auch dann
übertrug er sein Persönlichstes ins Allgemeine, schrieb über die Frauen
überhaupt, über die Kinder im weitesten Umkreis, so innig freilich und
mit so tief heraufgeholten Herzenstönen, daß man wohl merkte, wie hier
die Liebe zu der eigenen Frau, zu den eigenen Kindern zwischen den
Zeilen mitklang. Dieser persönliche Einschlag verlieh solchen
Aufzeichnungen ihren wundersamen Reiz, ihre anheimelnde Wärme, ihren
außerordentlichen Erfolg. Ein Weihnachtsblättchen von Ludwig Speidel!
Mancher Wiener dürfte sich erinnern, wie man sich einst alljährlich auf
dieses Christgeschenk freute, mit welcher Andacht man Satz um Satz die
seltene Gabe verkostete, und wir sind überzeugt, die jüngeren Leser von
heute werden jene älteren nicht Lügen strafen. Wien , im November 1910. Der Herausgeber.
Inhalt
Zu Weihnachten 1 Einsame Spatzen 12 Alte Mädchen 17 Frauenalter 23 's Rickele von Munterkingen 29 Die Kunst, arm zu werden 43 Zwei Kinder 49 Ohne Mutter 58 Mutter und Kinder 64 Aus der Kinderwelt 70 Aus der Kinderstube 79 Märchenhaftes 87 Spiegelbilder 94 Das Ammergauer Krippenspiel 101 Das Heimatsgefühl der Brüder Grimm 114
Zu Weihnachten
Ich habe viele Weihnachtsbäume gesehen in meinem Leben, aber keiner
gefiel mir so gut und gefällt mir mit jedem Jahre besser, als der Baum,
den ich meinen Kindern aufrichte. Gewiß waren es selige Tage, da man mit
seinem kleinen kindlichen Herzen noch an Wunder und Zeichen glaubte, wo
im Advent noch Engel an die Fenster pochten und in der Stube, durch
welche sie geflogen, Tannenzapfen und Stücke von Rauschgold
zurückließen, bis endlich das Knäblein von Bethlehem als Heiland der
kleinen Kinder sich persönlich ins Haus bemühte, um mit freigebiger Hand
die Fülle seiner Gaben auszubreiten. Freilich hielt solche arglose
Gläubigkeit, zumal in Ländern mit Schulzwang, nicht lange vor... Continue reading book >>
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