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Mary, Erzählung By: Bjørnstjerne Bjørnson (1832-1910) |
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von BJORNSTJERNE BJORNSON Das Gut und die Familie
Die Küstenlinie des südlichen Norwegen ist häufig unterbrochen. Daran
sind die Berge und die Flüsse schuld. Das Gebirge läuft in Hügel und
Landzungen aus, denen oft Inseln vorgelagert sind; die Ströme haben
Täler gegraben und münden in Buchten. In solch einer Bucht, dem "Kroken", lag das Gehöft. Ursprünglich hieß
der Hof Krokskog, woraus die dänischen Beamten in ihren Protokollen
"Krogskov" machten; jetzt heißt er Krogskog. Die Besitzer nannten sich
einstmals Kroken; Anders oder Hans Kroken, das waren die Hauptnamen.
Später nannten sie sich Krogh, der General vom Geniekorps sogar von
Krogh. Jetzt heißen sie recht und schlecht Krog. Alle Leute, die auf den kleinen Dampfern von oder nach der nahen Stadt
hier vorbeikamen und an der Landungsbrücke unterhalb der Kapelle
anlegten, wußten davon zu erzählen, wie behaglich und traulich geborgen
Krogskog doch daläge. Die Berge am Horizont nahmen sich großartig aus; hier vorn aber waren
sie niedriger. Zwischen zwei vorspringenden, bewaldeten, langgestreckten
Hügelrücken lag der Hof. So dicht drängten sich die Häuser an die Anhöhe
zur Rechten, daß es den Dampferpassagieren vorkam, als könne man vom
Dach des Hauses auf den Hügel hinüberspringen; der Westwind fand hier
keinen Einlaß; wie beim Versteckspiel konnte man zu ihm sagen: "Ein Haus
weiter!" Das gleiche konnte man auch zum Nord und Ostwind sagen. Einzig
der Sturm von Süden her kam zu Gast, aber auch nur in aller
Bescheidenheit. Die Inseln, eine große und zwei kleine, hielten ihn auf
und stutzten ihn zurecht, bis sie ihn weiterziehen ließen. Die hohen
Bäume vor dem Hause wiegten nur gerade rhythmisch ihre höchsten Wipfel;
die Haltung verloren sie nicht. Diese stille Bucht hatte den besten Badestrand der ganzen Gegend.
Besonders die Jugend kam im Sommer an den Samstagabenden oder Sonntags
aus der Stadt, um im Wasser auf dem sandigen Grunde herumzutollen oder
nach der Großen Insel hin und zurück zu schwimmen. Von Krogskog aus
gesehen, lag der Badestrand zur Linken, da, wo der Fluß mündete, wo die
Landungsbrücke war, und wo, ein wenig höher und dem Hügel näher, auch
die Kapelle sich befand, umgeben von den Krogschen Familiengräbern. Von
da bis hinauf zu den Häusern rechts war es ein gutes Stück. Hier oben
war kaum je der Lärm der Badenden und Spielenden zu hören. Anders Krog
aber kam gern selbst hinunter, um ihnen zuzusehen, wenn sie auf der
Sandbank oder im Walde draußen auf der Landspitze Feuer angezündet
hatten. Er kam vermutlich, um ein Auge aufs Feuer zu haben. Aber davon
hörte und merkte niemand etwas. Er war bekannt als "der höflichste Mann
der Stadt", oder "der erste Gentleman der Stadt." Seine großen,
eigentümlich leuchtenden Augen glitten wie ein freundlicher Willkommgruß
über alle Gesichter; die wenigen Worte, die er sprach, enthielten nichts
als gute Wünsche. Er selbst stieg den Hügel weiter hinan auf seinem
gewohnten, langsamen Rundgang. Seine hohe, leicht vornübergebeugte
Gestalt war oben im Wald zu sehen, und so lange blieb es still. Aber was
hatten sie hier sonst für einen Spaß. Meist waren es Arbeiter und
Handwerker aus der Stadt, Turnvereine, Gesangvereine, Kinder. Sie
scharten sich bei der Landungsbrücke und bei der Kapelle; da zogen sie
sich aus. Die Strandstraße führte unmittelbar daran vorbei. Aber im Sommer fuhr
selten jemand dort entlang; da fuhr man lieber mit den kleinen Dampfern
oder in Booten. Wenn die Badenden oben auf dem Hügel einen Posten
aufstellten, waren sie sicher, daß keiner sie überrasche. Oben auf dem Hof selbst war es still, immer still. Die schönste
Vorderfront des Hauptgebäudes sah nicht einmal auf die Bucht hinaus,
sondern aufs Feld. Das Haus bestand aus zwei hohen Stockwerken mit
abgestumpften Dachecken. Ein langes, breites Haus. Die Grundmauer vorn war ziemlich hoch; eine bequeme Treppe führte
hinauf. Das ganze Gebäude war weißgestrichen, die Grundmauer aber und
die Fenster schwarz... Continue reading book >>
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