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Reigen Zehn Dialoge By: Arthur Schnitzler (1862-1931) |
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REIGEN DRITTE AUFLAGE
VON DIESEM BUCHE WURDEN
25 NUMERIERTE EXEMPLARE
AUF BÜTTENPAPIER ABGEZOGEN
· UND VOM AUTOR SIGNIERT ·
ARTHUR
SCHNITZLER REIGEN ZEHN DIALOGE GESCHRIEBEN WINTER 1896 97 BUCHSCHMUCK VON BERTHOLD LÖFFLER WIENER VERLAG
WIEN UND LEIPZIG
1903
SÄMTLICHE RECHTE VORBEHALTEN K. U. K. HOFBUCHDRUCKER FR. WINIKER & SCHICKARDT, BRÜNN
REIGEN ZEHN DIALOGE
PERSONEN
DIE DIRNE
DER SOLDAT
DAS STUBENMÄDCHEN
DER JUNGE HERR
DIE JUNGE FRAU
DER EHEGATTE
DAS SÜSSE MÄDEL
DER DICHTER
DIE SCHAUSPIELERIN
DER GRAF
DIE DIRNE UND DER SOLDAT
Spät Abends. An der Augartenbrücke. Soldat (kommt pfeifend, will nach Hause). Dirne. Komm, mein schöner Engel. Soldat (wendet sich um und geht wieder weiter). Dirne. Willst du nicht mit mir kommen? Soldat. Ah, ich bin der schöne Engel? Dirne. Freilich, wer denn? Geh', komm' zu mir. Ich wohn' gleich in der Näh'. Soldat. Ich hab' keine Zeit. Ich muß in die Kasern'! Dirne. In die Kasern' kommst immer noch zurecht. Bei mir is besser. Soldat (ihr nahe). Das ist schon möglich. Dirne. Pst. Jeden Moment kann ein Wachmann kommen. Soldat. Lächerlich! Wachmann! Ich hab' auch mein Seiteng'wehr! Dirne. Geh', komm' mit. Soldat. Laß mich in Ruh'. Geld hab' ich eh kein's. Dirne. Ich brauch' kein Geld. Soldat (bleibt stehen. Sie sind bei einer Laterne). Du brauchst kein Geld? Wer bist denn du nachher? Dirne. Zahlen tun mir die Zivilisten. So einer wie du, kann's immer umsonst bei
mir haben. Soldat. Du bist am End' die, von der mir der Huber erzählt hat. Dirne. Ich kenn' kein' Huber nicht. Soldat. Du wirst schon die sein. Weißt in dem Kaffeehaus in der Schiffgassen
von dort ist er mit dir z' Haus gangen. Dirne. Von dem Kaffeehaus bin ich schon mit gar vielen z' Haus gangen ... oh!
oh! Soldat. Also geh'n wir, geh'n wir. Dirne. Was, jetzt hast's eilig? Soldat. Na, worauf soll'n wir noch warten? Und um Zehn muß ich in der Kasern'
sein. Dirne. Wie lang dienst denn schon? Soldat. Was geht denn das dich an? Wohnst weit? Dirne. Zehn Minuten zum geh'n. Soldat. Das ist mir zu weit. Gib mir ein Pussel. Dirne (küßt ihn). Das ist mir eh das liebste, wenn ich einen gern' hab'! Soldat. Mir nicht. Nein, ich geh' nicht mit dir, es ist mir zu weit. Dirne. Weißt was, komm' morgen am Nachmittag. Soldat. Gut is. Gib mir deine Adresse. Dirne. Aber du kommst am End' nicht. Soldat. Wenn ich dir's sag'! Dirne. Du, weißt was wenn's dir zu weit ist heut' Abend zu mir da ... da
... (weist auf die Donau). Soldat. Was ist das? Dirne. Da ist auch schön ruhig ... jetzt kommt kein Mensch. Soldat. Ah, das ist nicht das rechte. Dirne. Bei mir is immer das rechte. Geh', bleib' jetzt bei mir. Wer weiß, ob
wir morgen noch 's Leben haben. Soldat. So komm' aber g'schwind! Dirne. Gib obacht, da ist so dunkel. Wennst ausrutsch'st, liegst in der Donau. Soldat. Wär' eh das Beste. Dirne. Pst, so wart' nur ein bissel. Gleich kommen wir zu einer Bank. Soldat. Kennst dich da gut aus. Dirne. So einen wie dich möcht' ich zum Geliebten. Soldat. Ich tät' dir zu viel eifern. Dirne. Das möcht' ich dir schon abgewöhnen. Soldat. Ha Dirne. Nicht so laut. Manchmal is doch, daß sich ein Wachter her verirrt. Sollt
man glauben, daß wir da mitten in der Wienerstadt sind? Soldat. Daher komm', daher. Dirne. Aber was fällt dir denn ein, wenn wir da ausrutschen, liegen wir im
Wasser unten. Soldat (hat sie gepackt). Ah, du Dirne. Halt dich nur fest an. Soldat. Hab kein' Angst .... Dirne... Continue reading book >>
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